So wurde im Jahre 1906 der Grundstein zum Bau des Carolinenheims gelegt, um den Menschen des Großherzogtums in unverschuldeter Not zur Seite stehen. Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach unterstützte den Bau mit 100.000 Mark. Wegen täglich neuer Anfragen zur Aufnahme wurde schon 1910 ein Erweiterungsbau geplant.
Das Carolinenheim war in der damaligen Zeit ein modernes Haus mit Zentralheizung, elektrischer Beleuchtung und Badeeinrichtungen.
Der gesamte 1906 bis 1912 entstandene Gebäudekomplex ist das heutige historische Stammhaus der Stiftung Carolinenheim.
In der Weimarer Bevölkerung war Caroline hoch geachtet und beliebt. Durch ihr soziales Engagement und ihre großen und bleibenden Verdienste um die Förderung der Künste, wurde sie schon bald als "Stern von Weimar" bezeichnet.
Von Anfang an wurden die Bewohner nach dem Bodelschwinghschen Ansatz integriert.
Sie waren sinnvoll ins Leben eingebunden und halfen in der Gärtnerei, bei der Obstlese und der Viehzucht sowie in der stiftungseigenen Küche und Wäscherei.
Der Wirtschaftshof des Carolinenheims mit Gärtnerei und Tierhaltung kam dem Heim sehr zugute und ermöglichte die Eigenversorgung. Überschüssige Lebensmittel und Produkte wurden verkauft. Lange Zeit war dies eine finanzielle Entlastung für die Einrichtung.
Aus der Broschüre "100 Jahre Stiftung Carolinenheim"
Der gute Kontakt zur Partnerkirche in der Bundesrepublik ermöglichte die individuelle Ausstattung der Therapiebereiche zum Beispiel mit Orffschen Instrumenten, Fachliteratur und finanziellen Mitteln.
Therapeutische Methodik und Qualität lagen dadurch weit über dem Standard.
Im Januar 1979 wurde die Arbeitstherapie zusätzlich durch Auftragsarbeit für die regionale Industrie erweitert.
Benachteiligten Menschen sollte eine selbstbestimmte Lebensgestaltung ermöglicht und sie damit an sozialer Verantwortung beteiligt werden."
Aus der Broschüre "100 Jahre Stiftung Carolinenheim"
Die Trennung von Altenpflege und Behindertenarbeit brachte einen bedeutenden Zugewinn an Professionalität, Arbeitsausrichtung und Wohnqualität.
Es entstanden vier Wohnbereiche im neu errichteten Haus für die Stationäre Altenpflege der Stiftung Carolinenheim. Im historischen Stammhaus wurden nach dem Bezug des Neubaus und nach einer umfassenden Sanierung Appartements für Altersgerechtes Wohnen geschaffen.
In der ebenfalls 1995 in den Neubau integrierten Tagespflege werden ältere und hilfebedürftige Menschen, die zu Hause leben, von morgens bis nachmittags betreut.
› Das Leben gestalten
Artikel zur Tagespflege im Carolinenheim · "Glaube und Heimat" am 12. September 2008 · PDF 3.5 MB
Verschiedene Therapie- und Dienstleistungsangebote sind direkt im Haus untergebracht."
Aus der Broschüre "100 Jahre Stiftung Carolinenheim"
Im Stammhaus befinden sich heute ein Wohnbereich für alte Menschen mit Behinderung und der 1996 eröffnete Heilpädagogische Förderbereich.
Aus der Broschüre "100 Jahre Stiftung Carolinenheim"
Es entstanden 12 Plätze für die Intensivpflege in häuslich-privater Atmosphäre, 24 Plätze für Ambulant betreutes Wohnen und 10 weitere Plätze für die Tagespflege alt gewordener Menschen.
Im Herbst 2018 wurden die drei neuen Gebäude eröffnet.
› Spatenstich für Carolinenheim-Erweiterung
Artikel zum neuen Erweiterungsbau der Stiftung Carolinenheim · "TA Thüringer Allgemeine" am 24. Februar 2017 · PDF 0.9 MB
Ebenso erinnert im Foyer ein Marmorrelief - von dem Geraer Bildhauer Otto Oettel (1878–1961) angefertigt - an Caroline.